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Italiani nello spazio – Italien im Weltall

Hast du schon immer vom Weltall geträumt? Dann ist dieser Beitrag genau das richtige für dich! Denn heute beschäftigen wir uns mit einem Thema, das man nicht sofort mit Italien in Verbindung bringt. Die Rede ist von Italiener und -innen, die die Erde bereits verlassen haben. Mehr zu Italien im Weltall und über den Beruf AstronautIn selbst kannst du in dieser Podcastfolge hören:

#50 Italiani nello spazio – ein Stück Italien im Weltall

Das Weltall und die Raummissionen haben viele lustige und spannende Anekdoten zu bieten – und natürlich hat typisch Italien auch wieder alles mit Espresso zu tun. Schließlich geht Italien, ohne Espresso, noch nicht einmal im Weltall! Aber fangen wir ganz von vorne an.

Welche Italiener und -innen waren im Weltall?

Für insgesamt sechs Italiener und eine Italienerin ist der Traum von einer Reise ins All bereits in Erfüllung gegangen. In der Länderstatistik an Personen im All liegt Italien damit knapp hinter Deutschland an fünfter Stelle. Die italienischen Astronauten und -innen, die in der Vergangenheit die Erde schon verlassen haben, sind: Maurizio Cheli, Umberto Guidoni, Franco Malerba, Roberto Vittori, Luca Parmitano, Paolo Nespoli und Samantha Cristoferetti. Paolo Nespoli war dabei der Italiener, der am längsten im Weltall war, während es sich bei Samantha Cristoferetti um die erste italienische Frau im All handelt.

Was braucht man für den Traumberuf AstronautIn?

Astronaut oder Astronautin ist für viele Personen nach wie vor ein absoluter Traumberuf. Schließlich muss es einfach unglaublich beeindruckend sein, die Welt einmal von oben zu sehen! Gut also, dass die Europäische Weltraumorganisation ESA noch bis zum 28. Mai auf der Suche nach neuen, europäischen Astronauten und -innen ist!

Traumberuf AstronautIn
Wer würde auch gerne in einen Raumanzug schlüpfen?

Das Auswahlverfahren ist jedoch nicht einfach, da es sich bei AstronautIn um keinen einfachen Beruf handelt. Bewerben können sich Männer wie Frauen (die ESA weist ausdrücklich daraufhin, dass sich vermehrt auch Frauen bewerben sollen) bis zu einem Alter von 50 Jahren. Weitere Anforderungen sind ein abgeschlossenes Studium der Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften oder Medizin. Außerdem muss man ausgebildeter Pilot bzw. Pilotin mit Flugerfahrung sein, Englisch fließend sprechen und am besten auch noch die russische Sprache beherrschen. Zusätzlich muss man über entsprechende körperliche Voraussetzungen verfügen, darf keine Vorerkrankungen haben und muss die vielen medizinischen und psychologischen Tests bestehen. Eine dieser Übungen findet beispielsweise etwa eine Woche in einer Höhle auf Sardinien statt, denn dorthin schickt die Esa ihre Kandidaten und -innen, um ihre Fähigkeiten zur Teamarbeit und Konfliktlösung zu testen.

Die Ausbildung selbst sieht dann mindestens zwei Jahre Grundausbildung vor. Vorbereitungen für einzelne Missionen dauern in der Regel mindestens 18 Monate.

Was ist die ISS?

Die Abkürzung ISS steht für Internationale Raumstation. Seit dem 2. November 2000 wird die ISS dauerhaft von Menschen bewohnt. Man kann sich die ISS in etwa wie einen sehr großen Satelliten vorstellen, der in ca. 400 km Höhe um die Erde kreist. Die ISS kann man auch mit dem freien Auge sehen. Dafür einfach eine kurze Google Anfrage stellen.

Auf der internationalen Raumstation haben insgesamt 6 Personen auf 100m² Platz. Grundsätzlich darf man aber – und das ist ganz wichtig – vor der Enge in den Raketen und Raumschiffen keine Angst haben! Die ISS verfügt über keine Dusche oder Toilette (hierzu kann man direkt die ESA Seite konsultieren). Auch hat man kaum Privatsphäre und ernährt sich zum Teil meist wochenlang nur von gefriergetrocknetem Essen. Derzeit befindet sich kein Italiener oder -in auf der ISS.

Astronauten und -innen, die sich auf die ISS begeben, dürfen in der Regel ein paar Kleinigkeiten mit ins All nehmen. Dabei sind die Gepäckbestimmungen aber streng und limitiert. Übergepäck gibt es nicht, denn jedes kg Gepäck ins Weltall kostet mehrere tausend Euro. Die normale Arbeitskleidung von Astronauten und -innen besteht aus T-Shirts und Jogginghosen; Schuhe werden eher nicht benötigt. In der Regel werden T-Shirts jedoch nur ca. alle 10 Tage gewechselt und Unterwäsche nur ca. alle 4 Tage. Schwierig – vor allem, wenn man bedenkt, dass Astronauten und -innen auf der ISS auch mindestens 2h pro Tag trainieren müssen.

Samantha Cristoferetti

Samantha Cristoferetti ist ein wirklich großes italienisches Vorbild und eine wahre Inspiration. Die beeindruckende Frau hat sich – wie sie selbst sagen würde – ihren größten Traum erfüllt. Insgesamt war Samantha Cristoferetti nämlich 199 Tage, 16 Stunden und 43 Minuten auf der ISS – was den längsten Aufenthalt einer Frau im Weltall darstellt.

Beim Auswahlverfahren der ESA hat sich Samantha Cristoferetti damals gegen mehr als 8.400 weitere Bewerber und -innen durchgesetzt. Am 20. Mai 2009 wurde sie dann in Paris als einzige Frau unter den Astronauten des Europäischen Astronautenkorps vorgestellt. Schon 2022 soll Samantha Cristoferetti auf die ISS zurückkehren, einen Ort, den sie selbst als ihre zweite Heimat bezeichnet.

Tipp: viele spannende Details zum Astronauten-Leben kann man in Samantha Cristoferettis Buch „Die lange Reise – Tagebuch einer Astronautin“ nachlesen.

Wie passt italienischer Espresso ins Weltall?

Die Italienerin Samantha Cristoferetti wollte offenbar nicht auf einen Espressokocher im All verzichten – daher wurde speziell für sie eine eigene Espresso Maschine angefertigt. Diese Maschine war Teil eines Experiments über das Verhalten von Flüssigkeiten in der Schwerelosigkeit. Die Maschine, die auf den Namen ISSpresso hört, wurde gemeinsam mit Lavazza entwickelt. Cristoferetti hat damit als erster Mensch und als erste Italienerin überhaupt frisch zubereiteten Espresso im All getrunken. Astronauten und -innen müssen künftig also sogar im Weltall nicht mehr auf Lavazza Kaffee verzichten – was Paolo Nespoli am Internationalen Tag des Kaffees 2017 direkt unter Beweis gestellt hat, als er an Board der ISS einen Kaffee zu sich genommen hat.

Luca Parmitano

Luca Parmitano war der erste Italiener, der einen Weltraumspaziergang im Weltall gemacht hat. Allerdings ist er auch ein Italiener, der bereits zwei unglückliche Vorfälle miterlebt (und zum Glück überlebt) hat, die schlimm hätten enden können. Denn ein Unglück in einer so lebensfeindlichen Umgebung wie dem Weltall kann gravierende Folgen nach sich ziehen. Sein erstes gefährliches Erlebnis war die Kollision mit einem Storch bei einem Testflug über den Ärmelkanal. Das zweite Erlebnis hingegen fand am 16. Juli 2013 auf der ISS statt, als er bei seinem zweiten Weltraumspaziergang beinahe in seinem Raumanzug ertrunken wäre. Mehr Details dazu erfährst du in der aktuellen Podcastfolge.

Tipp: Das inspirierende Interview des Sizilianers Luca Parmitano im Podcast Muschio Selvaggio von Fedez ist für all jene interessant, die gerne einen Podcast auf Italienisch hören würden.

Paolo Nespoli

Der Italiener Paolo Nespoli ist tatsächlich der erfahrenste Astronaut Europas. Er war bereits 313 Tage im All und sogar ein Asteroid wurde schon nach ihm benannt.

Tipp: in der Hörbuchreihe Milano-Houston erzählt Paolo Nespoli über seine 40.000 Vorbereitungsstunden und über seine anschließenden 313 Tage im All.

Würdest du die Erde auch gerne einmal von oben sehen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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