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Thermen in Italien: Wellness und Relax für alle Sinne

In Italien zur Ruhe zu kommen, ist einfach – schließlich ist Italien das reinste Thermal- und Wellnessparadies! So finden sich von Nord- bis Süditalien zahlreiche Thermalorte, die mit ihren heilenden Quellen bereits in der Antike hochgeschätzt wurden. Schließlich kannten schon die alten Römer die wohltuende Wärme sowie die gesundheitsfördernde und bei Krankheiten heilende und lindernde Wirkung von Thermalwasser.

In der Antike ragte unter den Kurzentren dabei eine Adresse ganz besonders hervor: Kampanien. Denn „Campania felix“ (lateinisch für „glückliches Kampanien“), wie die Region bei den Römern auch genannt wurde, war aufgrund seines Klimas und seiner landschaftlichen Vorzüge überaus beliebt. Hier war vor allem Baiae (das heutige Baia) berühmt, ein legendärer Kurort und das römische Nobelbad für die Oberklasse schlechthin. Zu unser aller Glück sind Thermen und Thermalbäder heutzutage jedoch kein Luxus mehr für wenige, sondern ein Entspannungsort für viele!

Mittlerweile sorgen viele verschiedenen Thermen in ganz Italien – die inmitten einer beeindruckenden Landschaft liegen – mit ihren diversen Heil- und Schönheitskuren für pure Entspannung von Körper, Geist und Seele! Mehr über das Wellnessparadies Italien und wo du das volle Wohlfühlprogramm erleben kannst, das erfährst du auch in dieser Podcastfolge:

#85 Bagni termali – Wellness für alle Sinne

Da jetzt im Winter die perfekte Zeit gekommen ist, um sich selbst einmal so richtig zu verwöhnen und sich von den Strapazen des Alltags zu erholen, haben wir einige italienischen Wellnessoasen näher betrachtet. Wer in Italien also neue Energie tanken möchte oder auf der Suche nach Inspiration für einen wunderbar erholsamen Wellnessurlaub ist, der- bzw. diejenige ist hier genau richtig!

Italienische Thermen als Urlaubsdestination

Da Italien über vulkanische Landschaften und diverse heilende Thermalquellen verfügt, sprudelt und dampft es in Italien fast überall. Vor allem Oberitalien kann einige hervorragende Thermen und Kurbäder vorweisen, die im Übrigen auch als die besten in ganz Europa gelten. Ein Traum im Winter stellt sicherlich Südtirol dar, da man hier den Winterurlaub ganz hervorragend mit einem Wellnessurlaub verbinden kann.

Mit besonderen Kurerfolgen und innovativen Wellness-Programmen macht beispielsweise auch Grado von sich reden. Denn Grado ist die Geburtsstätte der berühmten „Sandbäder“, eine Art von therapeutischem Bad, das man vielleicht schon aus Ägypten kennt. So soll das Sandbad, bei dem man bis zum Hals in einem Sandberg vergraben wird, bei der Bekämpfung und Linderung von Krankheiten helfen. Noch heute – so heißt es – schwören einige Fußballer Italiens auf diese Behandlung.

Auch Wellnesshotels finden sich in Italien an jeder Ecke. Mitten im Zentrum von so großen Städten wie Mailand, Florenz, Neapel und Rom kann man in einem der zahlreichen Wellnesshotels wunderbar abschalten und dem Stress sowie dem Großstadtleben für einen kurzen Moment entfliehen.

Achtung: In Italien ist es nicht üblich – vor allem je weiter man nach Süditalien kommt – die Saunen ohne Badebekleidung zu besuchen!

10 spektakuläre Orte für einen Wellnessurlaub vom Feinsten

Neben zahlungspflichtigen Thermen punktet Italien auch mit natürlichen und kostenfreien Thermalbädern. Hier ein kleiner Überblick über unsere Top 10:

1) Terme di Merano – Südtirol

Meran ist eine bezaubernde Kurstadt, die bereits Sisi (die Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn) begeisterte. Hier im Herzen von Meran befindet sich zugleich unser erster Wellnesstipp: die Badewelt von Meran inmitten einer bezaubernden Landschaft aus Palmen und Olivenbäume im Sommer bzw. Schnee und Eis im Winter.

Dieses Thermalbad ist eine grüne Oase des Wohlbefindens und zählt im Winter wohl auch zu einem der schönsten Hallenschwimmbäder Südtirols. Neben Behandlungen mit so typischen Produkten wie Äpfel, Trauben, Kastanien oder Heu rundet hier ein sagenhafter Panoramablick das perfekte Wellness-Erlebnis ab!

Öffnungszeiten: Die Badewelt Meran sorgt das ganze Jahr über für Entspannung und Ruhe.

2) Ischia – Kampanien

Die kleine Insel im Golf von Neapel ist der Hotspot schlechthin, wenn es um Wellnessprogramme oder diverse Kuren unter der süditalienischen Sonne geht. Immerhin gilt Ischia als Kurinsel, die mit ihren unzähligen Thermalquellen und Thermen für ein perfektes Ambiente und ein Wohlfühlprogramm für alle Sinne sorgt!

Absolute Empfehlungen sind auf Ischia die zwei Thermalparks Giardini Poseidon Terme (die Thermen Poseidon-Gärten) in Forio sowie Negombo in Lacco Ameno. Beide liegen in einer Bucht mit Zugang zum Meer und eigenem Privatstrand, während sich die diversen Thermalbecken und Pools terrassenförmig an einem Abhang befinden. Noch mehr über Negombo erfährst du im Übrigen hier.

Die Poseidon Gärten liegen in der traumhaften Baia di Citara.

Die Giardini Poseidon Terme und Negombo liegen beide unter freiem Himmel und sind eingebettet in die Natur. Hier ist es also möglich, in den mit Meerwasser und schwefelhaltigen Thermalwasser gefüllten Becken zu baden und zur gleichen Zeit das beeindruckende Panorama rundherum zu genießen. Aber Achtung: Für den Besuch der Giardini Poseidon Terme gilt außerdem eine Badehauben-Pflicht; eine Badehaube kann allerdings auch direkt vor Ort für ein paar € erworben werden.

Öffnungszeiten: Beide Thermalparks sind im Winter geschlossen und daher eine Empfehlung für die warmen Monate.

Tipp: In den Terme di Sorgeto kann man das ganze Jahr über entspannen. Denn die warmen Thermalquellen in der Baia di Sorgeto, die ins Meer münden, sind naturbelassen und jederzeit zugänglich – und dabei noch absolut kostenlos!

3) Terme di Saturnia – Toskana

Die Toskana ist mit vielen heißen Quellen gesegnet und gehört zu der Region mit den meisten Thermalquellen in Italien. Neben so bekannten Thermalorten wie Chianciano Terme oder Montecatini Terme sticht im Süden der Toskana, der sogenannten Maremma, vor allem ein Dorf ins Auge: Saturnia! Denn dieser Ort beherbergt eine der bekanntesten Thermen und eines der größten und berühmtesten Heilbäder Italiens: die Terme di Saturnia! Mehr über die wilde Schönheit der Maremma kannst du hier lesen.

Dieses natürliche Thermalbad zwischen den Hügeln der Toskana stellt ein kleines Naturparadies unter freiem Himmel dar. So ergießt sich das glasklare Wasser eines Thermalflusses vulkanischen Ursprungs hier in diversen Becken und Wasserfällen, wie den Cascate del Mulino (Deutsch: Wasserfälle der Mühle) oder den Cascate del Gorello. In diesem Thermalbad kann man es sich wie die alten Römer gut gehen lassen und in jahrhundertealten, Badewannen-ähnlichen Kalkbecken planschen. Zudem kommt man in den Genuss der heilenden Wirkung von Thermalplankton.

Öffnungszeiten: Die Terme di Saturnia sind rund um die Uhr geöffnet und kostenfrei zu genießen. Das schwefelhaltige Wasser weist dabei im Sommer wie im Winter eine konstant warme Wassertemperatur von 37,5 Grad Celsius auf.

4) Grotta delle Ninfe – Kalabrien

Auch im kalabrischen Dorf Cerchiara befindet sich etwas ganz besonderes: die Grotta delle Ninfe (Deutsch: die Nymphen-Höhle). Der Legende nach soll dieses wichtige Heilbad in Italien mit der Meernymphe Kalypso in Verbindung stehen (Kalypso taucht in den Erzählungen rund um den Held der griechischen Mythologie Odysseus auf).

Eingebettet zwischen zwei imposanten Felsen sprudelt hier eine Schwefelwasserquelle hervor, die das ganze Jahr über eine Wassertemperatur von 30 Grad Celsius hat. Dieses Thermalwasser war bereits in der Antike bekannt und genau wie der hier entstehende Heilschlamm sehr geschätzt.

Öffnungszeiten: Im Moment ist dieses natürliche und frei zugängliche Thermalbecken leider geschlossen. Wer in Cerchiara jedoch auch derzeitig in den Genuss eines Thermalbads kommen möchte, für den gibt es Abhilfe im kostenpflichtigen Thermalbad von Cerchiara.

5) Vulcano – Sizilien

Ein Bad in den Schwefelschlammbecken der kleinen sizilianischen Insel Vulcano ist ein Erlebnis für alle Sinne! Die einfachen Becken riecht man dabei schon von weitem – nach einem Bad muss man selbst daher auch mit einem strengeren Geruch rechnen. Mehr über Vulcano, eine der äölischen oder liparischen Inseln, gibt es übrigens hier.

Seit eh und je brodelt unterhalb des Vulkans eine heiße schwefelhaltige Thermalquelle. Man sagt, dass ein Bad in den Schwefelschlammbecken von Vulcano wie eine Verjüngungskur wirken soll, denn die Wickel und Schlammpackungen sind sehr gut für die Haut. Im Anschluss an ein Bad in den Schwefelschlammbecken empfiehlt es sich daher im Meer baden zu gehen.

Öffnungszeiten: Die Schwefelschlammbecken können fast das ganze Jahr über besucht werden. Die Becken selbst weisen dabei immer eine Temperatur zwischen 40 und 80 Grad Celsius auf.

Tipp: Neben Vulcano sind auf Sizilien ebenfalls die Terme di Segesta in Castelammare del Golfo berühmt.

6) Fordongianus – Sardinien

Die italienische Insel Sardinien ist Thermalland und kann einige kleinere und größere Thermalbäder aufweisen. So zählen die Terme di Sardara zu den ältesten Heilbädern Sardiniens. Das Thermalwasser dieser Therme kann dabei eine Temperatur von 45 bis zu 60 Grad Celsius haben.

Sehenswert sind auf Sardinien außerdem die gut erhaltenen römischen Terme di Fordongianus in der Nähe von Oristano. Die einzigartigen Fordongianus-Thermen im Tirso-Tal lassen den Zauber der Vergangenheit wieder aufleben und geben Besucher und -innen einen guten Einblick in antike römische Thermalanstalten.

Noch heute ist Fordongianus ein berühmtes Wellnesszentrum, in dem es möglich ist, die salzigen und thermoaktiven Quellen der Region bei einer konstanten Temperatur von 56 Grad Celsius zu genießen.

Öffnungszeiten: Die Terme di Fordongianus sind von Montag-Sonntag geöffnet. Aber Achtung: eine Reservierung ist erforderlich!

7) Abano Terme – Venetien

Das euganeische Thermalbecken ist für seine Thermalwasserquellen und den vulkanischen Fango (Deutsch: Heilschlamm) berühmt. Ein Ort am Fuße der Euganeischen Hügel ist hier unbedingt zu nennen – und das ist Abano Terme. Schließlich ist Abano Terme das wichtigste und älteste Thermalzentrum Europas!

Der Sage nach ist Abano Terme mit dem griechischen Held Herkules und seinen Gefährten verbunden, die hier durch die wundersamen Eigenschaften des warmen Wassers wieder zu Kräften kamen. Sueton, ein römischer Schriftsteller, berichtet außerdem, dass der römische Kaiser Tiberius (1. Jh. n. Chr.) nach einem Orakelspruch genau an der Stelle, an der sich heute Abano Terme befindet, goldene Würfel in die Thermalquelle geworfen haben soll, um sein weiteres Schicksal zu erfahren. Daraufhin sollen die Würfel dem Wasser heilende Eigenschaften verliehen haben.

Öffnungszeiten: Die Thermalbäder von Abano Terme sind das ganze Jahr über geöffnet.

Tipp: Abano Terme liegt ganz in der Nähe von so großen Städten wie Padua, Venedig oder Ferrara und kann daher wunderbar mit einem Städteurlaub kombiniert werden.

8) Bormio – Lombardei

Der bekannte Wintersportort Bormio ist international als Thermalzentrum bekannt. Die Thermalquellen von Bormio, die den Ortler Alpen entspringen, haben dabei eine konstant warme Wassertemperatur von 37-41 Grad Celsius. Hier lässt sich also das ganze Jahr über entspannen und ein Thermenurlaub der Extraklasse genießen!

Bormio bietet außerdem die Möglichkeit, sich in den historischen, schon zur Zeit der Römer bekannten Thermen verwöhnen zu lassen. Besonders exklusiv sind die Terme Bagni Vecchi, die mit Sinterbecken und einem fantastischen Bergpanorama punkten. Das geschichtsträchtige Bad kann – so heißt es – auf so illustre Gäste wie Leonardo da Vinci zurückblicken.

Öffnungszeiten: Die verschiedenen Thermen in Bormio können das ganze Jahr über besucht werden.

Tipp: In der Lombardei lohnt sich des Weiteren ein Abstecher in die Terme di Sirmione. Diese bieten zwei Thermalbäder, ein Wellnesscenter und einen herrlichen Blick auf den Gardasee!

9) Salsomaggiore Terme – Emilia-Romagna

Auch der nächste Kurort im Herzen der Emilia-Romagna zieht viele Erholungssuchenden an: Salsomaggiore Terme. Viele Jahre lang fand hier außerdem der italienische Schönheitswettbewerb Miss Italia statt!

Das Wasser in Salsomaggiore Terme ist besonders, da es einen hohen Salzgehalt aufweist. Ein absolutes Highlight ist hier jedoch sicherlich die Terme Berzieri, die als einmaliges Beispiel einer Thermalanlage im Jugendstil und Art-Déco-Stil gilt. Einst wurde die Anlage sogar als „die schönste Thermenanlage der Welt“ bezeichnet. Auch Führungen sind in der Berzieri-Therme möglich, jedoch ist der größte Teil des Gebäudes nicht für touristische Besucher und -innen zugänglich. 

Öffnungszeiten: Die Berzieri-Therme wird voraussichtlich ab März/April 2022 eröffnet.

10) Terme di Fiuggi – Latium

Eine Oase der Ruhe stellen unweit von Rom die berühmten Terme di Palazzo Fiuggi im Latium dar, der Region der historischen römischen Bäder schlechthin. Wir erinnern uns – die wohl prächtigste Badeanlage der römischen Antike waren damals die Caracalla-Therme in Rom.

Rückblick: Die Caracalla-Thermen zählten einst zu den größten öffentlichen Thermenanlagen in Rom.

Im Wellnessbereich von Palazzo Fiuggi wartet pure Entspannung auf Besucher und -innen, denn in dem großen Nassbereich mit Saunen und türkischen Bädern – mit Blick auf die Altstadt von Fiuggi – kommt man einfach wunderbar zur Ruhe. Zudem wird dem mineralhaltigen Wasser von Fiuggi eine heilende Wirkung nachgesagt. So kommt es, dass angeblich sogar schon der römische Kaiser Augustus (1. Jh. n. Chr.) oder Michelangelo von dem Wunderwasser getrunken haben sollen.

Öffnungszeiten: Palazzo Fiuggi ist ganzjährig geöffnet.

Tipp: Auch die Gegend rund um Viterbo kann einige Thermalquellen aufweisen. Weitere bekannte Thermen sind im Latium Acque Albule in Rom oder die Terme di Pompeo.

Wir wünschen viel Spaß beim Baden und Erholen!

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