Kürbisse an Halloween
Blog zum Podcast,  Kultur,  Reisen

Zum Fürchten schön: Halloween in Italien!

Halloween steht vor der Tür! Auch in Italien wird die Nacht des Grauens zelebriert – und das zum Teil ganz schön gruselig. Wie und wo du in Italien am besten „la notte più spaventosa dell’anno“ (Deutsch: die furchteinflößendste Nacht des ganzen Jahres) feiern solltest, das verraten wir in dieser Podcastfolge:

#75 Dolcetto o scherzetto – gespenstischer Halloween-Spaß in Italien

Anlässlich zu Halloween haben wir uns die schaurigsten Orte in Italien einmal näher angeschaut. Bei der nun folgenden Top 10 ist der Gruselfaktor an Halloween also garantiert – versprochen! Bist du bereit, das Fürchten zu lernen? Dann erfährst du jetzt, wo Italien zum Gruseln schön ist.

Halloween in Italien

Obwohl Halloween kein italienischer Brauch ist, wird der Gruseltag auch in Italien entsprechend gefeiert. So ziehen in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November verkleidete Kinder von Haus zu Haus, um nach „dolcetto o scherzetto“ (Deutsch: Süßes oder Saures) zu fragen. Erwachsene dagegen schmeißen in Italien zu Halloween gerne mal gruselige Feste oder Partys. Außerdem gibt es an Halloween in allen italienischen Regionen spezielle Umzüge, Konzerte, Feuerwerke oder gruselige Sehenswürdigkeiten. So wird in der Toskana, im Ort Borgo a Mozzano, eine der größten und beliebtesten Halloween-Feierlichkeiten in ganz Italien veranstaltet. Alljährliches Highlight ist hier der große Halloween-Umzug, bei dem Vampire gemeinsam mit Dämonen feiern, Hexen „durch die Lüfte fliegen“ und überall leuchtende Kürbisse zu sehen sind. Auch in anderen italienischen Städten ist ein regelrechtes Halloween-Fieber ausgebrochen.

Oftmals dauern die Halloween-Feierlichkeiten sogar bis zum 2. November, Allerseelen (auf Italienisch: Giorno dei morti), an. Der 1. November, Allerheiligen (auf Italienisch: Tutti i Santi / Ognissanti), gilt auch in Italien als gesetzlicher Feiertag. Neben Halloween finden in Italien an Allerheiligen und Allerseelen aber auch spezielle Feierlichkeiten statt, an denen man den Verstorbenen gedenkt und die mit Halloween an sich nichts zu tun haben.

Damit das diesjährige Halloween-Fest nun besonders italienisch gefeiert werden kann, haben wir hier noch ein paar hilfreiche Worte zum Thema Halloween zusammengestellt: zucca (Deutsch: Kürbis), pipistrello (Deutsch: Fledermaus), diavolo (Deutsch: Teufel), mostro (Deutsch: Monster), vampiro (Deutsch: Vampir), strega (Deutsch: Hexe), fantasma (Deutsch: Geist) und sangue (Deutsch: Blut).

Die 10 gruseligsten Orte in Italien

An diesen 10 unheimlichen Orten Italiens wird man besonders in schaurige Halloweenstimmung versetzt! Natürlich gibt es neben den hier genannten Plätzen ebenfalls weitere gruselige Orte in Italien. Außerdem sind alle 10 Orte auch abseits von Halloween immer einen Besuch wert.

1) Ponte del Diavolo

Der erste Gruselort führt in die Toskana, in die Provinz Lucca. Denn dort gibt es unweit des Ortes Borgo a Mozzano eine Steinbogenbrücke aus dem 14. Jahrhundert, die auf den Namen „Ponte della Maddalena“ oder „Ponte del Diavolo“ (Deutsch: Teufelsbrücke) hört.

Der Legende nach konnte der Erbauer diese Brücke nur mithilfe des Teufels vollenden. Allerdings nur unter der Bedingung, dass der Teufel als Lohn für den fertigen Bau der Brücke die Seele des ersten bekommen würde, der über die Brücke gehen würde.

Der Erbauer jedoch wandte eine List an und ließ stattdessen ein Schwein als erstes über die Brücke gehen. Es heißt, dass der Teufel über diese List so erbost war, dass er sich von der Brücke in den Fluss warf und sich fortan nicht mehr in der Gegend blicken ließ. Aber wer weiß – vielleicht ist der Teufel zu Halloween noch immer auf der Suche nach seinem nächsten Opfer?!

2) Castello dal Pozzo

Der nächste unheimliche Ort befindet sich in Norditalien, in der Region Piemont. Denn hier in der mittelalterlichen Burg am Lago Maggiore, dem „Castello dal Pozzo“ geht es an Halloween gespenstisch zu!

Schon seit dem 14. Jahrhundert soll der Geist der jungen, schönen Frau Barbara in der Burg ihr Unwesen treiben. Noch heute kann man im sogenannten Geisterturm, in dem sie an gebrochenem Herzen gestorben ist, übernachten und an Halloween am besonderen Halloween-Dinner in der Burg teilnehmen.

3) Triora

Der Ort Triora in der italienischen Region Ligurien verwandelt sich in der Nacht auf den 01. November in ein kleines Hexendorf! An Halloween erwartet BesucherInnen hier demnach eine wahrlich magische Atmosphäre.

Am besten startet man einen Besuch in Triora immer mit dem „Museo Etnografico e della Stregoneria“ (Deutsch: das Museum mit Schwerpunkt auf der Hexenkunde). Besagtes Museum rekonstruiert nun Szenen der Verhöre und Inhaftierungen der beschuldigten Frauen und stellt Hexen bei ihren alltäglichen Handlungen dar.

An Halloween gibt es in Triora außerdem ein zusätzliches Halloween-Programm. So werden in Triora an Halloween nicht nur Horror-Themenabende für Kinder und Erwachsene veranstaltet, nein, es wird auch um ein Lagerfeuer getanzt, Tarot-Karte gelesen, spezielle Hexen-Seminare abgehalten oder eine geführte Halloween Trekking Tour mit verschiedenen Hexen-Stationen angeboten.

4) Poveglia

Der vielleicht „verfluchteste“ und auf jeden Fall gespenstischste Ort Italiens ist eine kleine, unbewohnte Insel in Venetien. Es handelt sich dabei um die verlassene Insel Poveglia, die zwischen Venedig und dem Lido di Venezia liegt. Da in der Vergangenheit niemand diese Insel des Grauens erwerben wollte, bleibt Poveglia bis heute im Besitz des italienischen Staates. Mittlerweile darf die Insel nicht mehr betreten werden.

Auf diese Insel wurden einst tausende Kranke verbannt. Noch immer sollen die Geister der Menschen, die aufgrund ansteckender Krankheiten nach Poveglia gebracht wurden, auf der Insel spuken. So wurden damals allein zur Zeit der großen Beulenpest alle Infizierten auf Poveglia in Quarantäne geschickt und erst nach 40 Tagen wieder nach Hause gelassen – vorausgesetzt sie waren dann noch am Leben. Tausende haben auf der Insel ihren Tod gefunden.

Im 20. Jahrhundert befand sich auf Poveglia außerdem noch eine psychiatrische Anstalt. Noch heute findet sich auf der Insel das entsprechende Mobiliar. Gruselig!

5) Corinaldo

Der nächste Ort liegt in der italienischen Region Marken und ist gerade an Halloween besonders spektakulär. Die Rede ist vom wohl schönsten Dorf Italiens: Corinaldo! Dieser Ort in der Provinz Ancona bezeichnet sich selbst übrigens als Halloween-Hauptstadt Italiens.

Schon seit 1998 wird hier an Halloween „La Festa delle Streghe“ (Deutsch: das Fest der Hexen) auf die Beine gestellt. Neben zahlreichen Halloween-Veranstaltungen bietet jedoch auch der ganze Ort selbst eine gespenstische Stimmung. Alle Häuser sind zu Halloween nämlich gruselig dekoriert und auf den Straßen sind zahlreiche verkleidete Hexen, Geister, Monster und Zombies anzutreffen. Zudem weist Corinaldo noch die ein oder andere gruselige Ecke auf.

Vor allem für Kinder ist Corinaldo an Halloween ein wahres Paradies! Denn es werden viele Workshops und Shows für Kinder angeboten. Außerdem sorgt das Maskottchen „Zuccotto“ (eine als Kürbis verkleidete Person) für wahre Begeisterungsstürme bei den Kindern. Aber auch Erwachsene kommen in Corinaldo voll und ganz auf ihre Kosten. Denn jährlich wird in Corinaldo der Wettbewerb zur Wahl der „Miss Strega“ (Deutsch: die Miss Hexe) veranstaltet.

6) Museo delle Mummie

In der Nachbarregion Umbrien warten nun gleich zwei spannende Tipps für Halloween! Die erste Empfehlung ist das „Museo delle Mummie“ (Deutsch: das Museum der Mumien) in Ferentillo – denn schließlich darf es an Halloween nicht an Mumien fehlen!

Die Krypta der Kirche Santo Stefano ist heute als Museum der Mumien von Ferentillo bekannt. Hier wurden im Jahr 1805 insgesamt 24 mumifizierte Körper von Kindern, Frauen und Männern aus dem 4. – 19. Jahrhundert entdeckt. Diese Mumien sind nun wirklich beeindruckend, aber auch ein bisschen gruselig und bizarr! Denn bei einigen hat sich nicht nur die Haut, sondern zudem Nägel, Zähne, Ohren, Lippen, Geschlechtsorgane, Bart sowie Haare erhalten.

7) Pozzo di San Patricio

In Umbrien ist außerdem der sogenannte „Pozzo di San Patricio“ (Deutsch: der Brunnen von San Patrizio) im Zentrum von Orvieto zu nennen. Der Brunnen, der dem Heiligen Patrizius (dem Apostel von Irland) gewidmet ist und im 16. Jahrhundert erbaut wurde, ist heute eine Art Museum.

Es heißt, dass der 62 Meter tiefe und düstere Brunnen, die Kreise der Hölle darstellen und den schwindelerregenden Abstieg in die Unterwelt symbolisieren soll. Genau so – davon war man überzeugt – musste schließlich die Hölle aussehen. Gruselig!

8) Parco dei mostri

In der mittelitalienischen Region Latium wartet ein wahrhaft „monströser“ Park, der hält, was sein Name verspricht. Denn hier im „Sacro Bosco“, der auch als „Parco dei mostri“ (Deutsch: Park der Ungeheuer) bekannt ist, kommt man aus dem Staunen, Rätseln und Gruseln gar nicht mehr heraus – vor allem an Halloween!

Der Park, der nördlich der Stadt Bomarzo liegt, ist in Italien einzigartig! Seine Besonderheit sind die grotesken und zum Teil furchteinflößenden Skulpturen, mit denen man sich in einen Zauberwald versetzt fühlt. Schon der spanische Maler Salvador Dalì war von diesem Park äußerst angetan und verarbeitete ihn offenbar in seinem Gemälde „Die Versuchung des Heiligen Antonius“.

Auftraggeber des Parks war einst Vicino Orsini. Bis heute bleibt unklar, was die Absicht von Orsini beim Bau dieses Monsterparks war. Die Bauarbeiten des „Parco dei mostri“ dauerten insgesamt auch bis zu 25 Jahre an. Der Park selbst wurde dabei erst Mitte des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Eines ist jedoch gewiss: einen besseren Ort für Halloween-Monster gibt es nicht!

9) La Gaiola

Der nächste unheimliche Ort liegt in Kampanien. Die Rede ist von der kleinen Insel bei Neapel, La Gaiola, die bei den NeapolitanerInnen nur als die verfluchte Insel bekannt ist.

Auf besagter Insel befand sich ursprünglich eine schöne Villa; noch heute sind ihre Ruinen zu sehen. Einigen späteren Besitzern der Villa brachte die Insel kein Glück, zahlreiche fanden hier sogar ihren Tod. Da zuletzt keiner mehr die Insel und ihre Villa aufgrund dieser sehr düsteren Vergangenheit erwerben wollte, ist La Gaiola inzwischen unbewohnt und im Besitz der Region Kampanien.

10) Craco

Der letzte Gruselort liegt in der Region Basilikata. „La città fantasma“ – wie die berühmteste italienische Geisterstadt Craco gerne genannt wird – wurde nach zahlreichen Erdrutschen verlassen und nie wieder bevölkert.

Craco ist die perfekte Kulisse an Halloween – und für Hollywood. Denn der Ort war bereits Schauplatz einiger Hollywoodstreifen, darunter auch der Bond-Film „Ein Quantum Trost“. Aber Achtung: Mittlerweile darf Craco nur mehr mit einem Guide besucht werden!

Wir wünschen allen an dieser Stelle ein schönes Halloween und ein herrliches Gruselfest! Buon Halloween a tutti!

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code